Mein Jahresrückblick 2020: Corona hatte auch seine “guten” Seiten

Sport, Bildung, Finanzen
Sport, Bildung, Finanzen (© Michael J. Plos)

Gegen Ende jeden Jahres werfe ich traditionell einen Blick zurück auf die letzten zwölf Monate. Konnte ich die mir selbst gesteckten Ziele erreichen? Die kurze Antwort lautet ja. Wobei gerade ein Teilbereich mich besonders erfreut. Die Weiterbildung.


Ich möchte gleich am Anfang kurz zusammenfassen, was ich mir Ende 2019 für das Jahr 2020 vorgenommen hatte: (Wer genauere Details will, kann diese hier bzw. hier einsehen)

Im Bereich Sport: 150 Trainingseinheiten
Im Bereich Bildung: Mindestens 50 Sach-(Hör-)Bücher konsumieren
Im Bereich Finanzen: Meine Sparquote erhöhen

Sport: Dank 100-Tage-Challenge deutlich über Plan

Wie einige vielleicht noch wissen, war ich zur Halbzeit (also Ende Juni 2020) noch um fünf Trainingseinheiten im Rückstand. Das konnte ich in einem herbstlichen Kraftakt, der übrigens noch weiter andauert, locker kompensieren.

Was den physischen Bereich betrifft, bin ich in einem Höchstmaß zufrieden.

Ich stecke gerade in einer 100-Tage-Challenge. Heißt: 100 Tage in Folge Sport: Mehr als die Hälfte habe ich bereits geschafft (konkret 70 Einheiten). Dank des Lockdowns läuft mein Training zu Hause: Bodyweight-Training, Cardio und Yoga wechseln sich dabei ab. Ich habe mir im Spätsommer einen Ergometer gekauft, weil ich schon befürchtet hatte, dass die Fitness-Studios im Herbst/Winter wieder ihre Pforten würden schließen müssen. Leider sollte ich Recht behalten.
Wie dem auch sei: Mit aktuell 181 Einheiten (Stand 10. Dezember 2020 / Update 31. Dezember 2020 -> 202 Einheiten) bin ich schon deutlich über Plan. Da meine 100-Tage-Challenge über den Jahreswechsel hinausgeht, werden es im Kalenderjahr 2020 dann über 200 Sporteinheiten gewesen sein. Zusammengefasst: Was den physischen Bereich betrifft, bin ich in einem Höchstmaß zufrieden.

Bildung: Unmögliches wurde möglich

Dass es im Sport so erfreulich läuft, ist nicht zuletzt auf meine Fortbildungsmaßnahmen zurückzuführen. Dank des genialen Buchs “Die 1%-Methode” hab ich mir die 100-Tage-Challenge nämlich überhaupt erst gesetzt. Von all den Büchern, die ich im Jahr 2020 gehört und gelesen habe, ist es mit Abstand das Beste. Ich habe im August genau beschrieben, warum ich es so genial finde. Das ganze ist hier nachzulesen.

Stand heute habe ich 102 Sach-Bücher gehört oder gelesen

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Die 50 (Hör-)Bücher hatte ich ja bereits zum Halbjahr geschafft. Da habe ich mir für das zweite Halbjahr entsprechend vorgenommen, die 100 vollzumachen. Eine Anzahl, von dir ich vor einigen Jahren nicht einmal gewagt hätte zu träumen.
Stand heute habe ich 102 Sach-Bücher gehört oder gelesen (Update 31. Dezember 2020: 107). Wobei ich mir fünf davon sogar zwei Mal gegönnt habe (man könnte also auch von 107 sprechen. Tue ich aber nicht). Da drängen sich natürlich zwei Fragen auf.

  • Wie schafft man so viele Bücher?
  • Welche sind die besten?

Zum ersten Punkt: Ich habe an jedem Tag eine bestimmte Zeit für (Hör-)Bücher reserviert. Das sind zum einen die Zeiten, in denen ich pendle (rund 90 bis 120 Minuten pro Werktag) und zum anderen meine Ausdauer-Trainingseinheiten (90 bis 180 Minuten pro Woche).
Bei 250 Arbeitstagen sind das schon mal 26.250 Minuten (437,5 Stunden) beim Pendeln. Hinzu kommen noch einmal 7.020 Minuten (117 Stunden) beim Sport. Macht in Summe 554,5 Stunden. Beim Lesen (oder Hören) kommt es naturgemäß auf das Tempo an. Bei physischen Büchern kann man dieses durch viel Übung steigern. Bei Hörbüchern kann man mit der Abspielgeschwindigkeit arbeiten. Es ist eine Gewöhnungssache. In der Regel werden Hörbücher aber sehr langsam eingesprochen, also ist es halb so wild schnell zu hören.

Auf Belletristik habe ich im Jahr 2020 gänzlich verzichtet.

Rechnen wir mit einem Abspieltempo von 1,5 steigern sich die tatsächlich gehörten Stunden auf 831,75 Stunden. Nun kann man sagen, dass Hörbücher im Schnitt rund 7 Stunden dauern (viele weniger, einige – vor allem die Guten – mehr). Und schon kommt man auf die Anzahl. Hinzu kommt dann noch das normale Lesen.
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei den Büchern ausschließlich um Sachbücher. Auf Belletristik habe ich im Jahr 2020 gänzlich verzichtet. Grundsätzlich ist mein Lese- (bzw. Hör-)Tempo bei solchen Büchern aber natürlich deutlich geringer (man will ja das geschriebene Wort genießen). Zur Aufklärung: Vor Unterhaltung habe ich mich 2020 keinesfalls gedrückt. Ich habe in diesem Jahr aber lieber auf Filme und Serien gesetzt. Darunter zahlreiche Klassiker wie die genialen Sein oder Nichtsein, Dr. Seltsam oder Der Stadtneurotiker.

Die besten Bücher des Jahres

Widmen wir uns dem zweiten Punkt. Also den besten Büchern des Jahres. Der erste Platz geht mit großem Abstand an die 1 Prozent Methode von James Clear. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Menschen besorgen will, den er wirklich schätzt und gern hat (zB sich selbst) sollte dieses Buch unbedingt anschaffen.

Warum mir das Buch so gut gefallen hat? Mein Sohn ist im Herbst in die Schule gekommen.

Werfen wir nun einen Blick auf die weiteren Stockerlplätze. Mein zweitliebstes Buch war “Respekt, Vertrauen & Liebe” von Jesper Juul. Im Grunde kann ich ja jedes Buch des dänischen Überpädagogen, der im Jahr 2019 leider von uns gegangen ist, empfehlen. Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber ich glaube ich habe alle Bücher von ihm mehrfach gelesen. So auch dieses. Respekt, Vertrauen & Liebe ist eine Art Fragestunde. Warum mir das Buch so gut gefallen hat? Mein Sohn ist im Herbst in die Schule gekommen. Da ändern sich entsprechend auch die Anforderungen an Eltern. Hinzu kommt, dass wir als Familie im Jahr 2020 deutlich mehr Zeit miteinander verbracht haben, als in nicht Nicht-Pandemie-Jahren. Da sucht man schon einmal gerne nach Rat. Und warum nicht beim Besten nachfragen?
Auf Platz 3 findet sich ein Buch, das schon im Herbst 2019 erschienen ist, aber leider völlig an mir vorbei gegangen ist. Ich habe es im Sommerurlaub dann verschlungen. Es handelt sich dabei um “Realitätsschock” von Sascha Lobo. Die große Stärke des Autors liegt darin komplexe Sachverhalte verständlich aufzuarbeiten (im Grunde sollte dies die Stärke jedes Sachbuchautors sein). Selten habe ich ein Buch dermaßen genossen. Ein absolutes Must-Read. Ebenfalls perfekte geeignet als Weihnachtsgeschenk.

Ich verstehe das schwache Niveau als Auftrag

Zum Abschluss noch ein paar Gedanken zu meinem Lesejahr 2020. Ich gebe zu, dass mich ab einem gewissen Punkt der Ehrgeiz gepackt hat die 100 vollzumachen. Da ich dieses Ziel schon Anfang Dezember erreicht hatte, macht sich neben viel Stolz auch ein wenig Ernüchterung in mir breit. Und zwar nicht deshalb, weil mir von gut 100 Büchern nur eines völlig umgehauen hat. Diese Quote ist nämlich völlig okay.

Und wer weiß, vielleicht kommt 2021 ja auch ein ganz tolles neues Finanzbuch für Eltern

Sondern vielmehr, dass unter all den Büchern vielleicht 10 dabei waren, die ich gerne und aktiv weiterempfehlen kann. Es liegt vermutlich daran, dass die Schwelle für Publikationen jeder Art in den letzten Jahren imm weiter abgesenkt wurde. Grundsätzlich eine gute Sache. Für Bücherwürmer wird es aber nicht einfacher, guten Content zu finden. Aber damit ihr euch die Suche nach richtig guten Büchern ersparen könnt, habt ihr ja mich. Wer einen Buchtipp braucht, kann mich jederzeit anschreiben.
Und wer weiß, vielleicht kommt 2021 ja auch ein ganz tolles neues Finanzbuch für Eltern

Finanzen: Alles Corona

Wie schon in der Halbjahresbilanz erwähnt, stand das Jahr in Sachen Finanzen ganz im Zeichen von Corona. Selbstverständlich würde ich mir diese Pandemie am liebsten wegwünschen. Wenn man in Krisen aber auch positive Dinge sehen will, dann folgende:

-) Ich konnte meine Sparquote deutlich erhöhen
-) Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man für das Ertragen der Kursschwankungen schlussendlich immer belohnt wird

Um das Ganze vielleicht ein bisschen deutlicher zu beschreiben. Corona hatte zwei für mich privat zwei ganz negative Seiten.
Zum einen war das Reisen fast ganzjährig nur sehr eingeschränkt möglich. Zum anderen waren meine drei Lieblingshobbys (Stadionbesuch, Kinobesuch, Restaurantbesuch) kaum durchführbar. Fußballspiele und Filme zu Hause zu schauen, ist zwar okay – aber nicht immer prickelnd. Ganz Ähnliches gilt für die Kulinarik.
Finanziell war das Ganze aber natürlich eine deutliche Entlastung. Und so konnte ich gut 50 Prozent mehr investieren, als ich für 2020 ursprünglich eingeplant hatte.

Fazit 2020

Wenn ich einen Blick auf meine gesteckten Ziele werfe, müsste ich mit 2020 eigentlich mehr als zufrieden sein. Und das bin ich irgendwo auch. Es hat sich gezeigt, dass das Erreichen von Zielen schnell eine Eigendynamik entwickelt. Das lerne ich gerade in meiner 100-Tage-Challenge.

Es gibt auch ein Leben abseits der Selbstoptimierung.

Nach nunmehr 70 Tagen kann ich sagen, dass James Clear absolut recht hat. Irgendwann unternimmt man ALLES, damit der Streak nicht abreißt. So habe ich das eine oder andere Mal durchaus noch spät abends eine Cardio-Session eingelegt, nur damit die Serie hält.
Doch kommen wir nun zum Aber. Denn es gibt auch ein Leben abseits der Selbstoptimierung. Ein Begriff, den ich übrigens im Gegensatz zu vielen anderen nicht negativ betrachte.
Durchaus kritisch sehe ich jedoch unser aller Alltag seit dem März. Dass Abschottung und Distanzhalten zum Dauerzustand wurde, finde ich tragisch. Insbesondere als Vater von zwei jungen Kindern. Es tut mir unheimlich weh, dass mein Sohn solch ein erstes Schuljahr erleben muss. Und es tut mir unheimlich weh, dass meine Tochter gerade so ein komisches (aber mitnichten lustiges) Kindergartenjahr hat.

Mein Wunsch an 2021

Für 2021 wünsche ich mir neben Gesundheit (für alle Menschen auf dieser Welt!) also nichts mehr als eine Rückkehr zur Normalität im Alltag. Vor allem für meine Kinder.
PS: An meinen Zielen für nächstes Jahr halte ich fest: 150 mal Sport, 50 Sachbücher und Sparquote weiter erhöhen. Gerade bei den Büchern will ich mir aber wieder mehr Zeit nehmen, meine Lieblingswerke ein viertes, fünftes oder sechstes Mal zu genießen.
Doch kommen wir meinen treuen Lesern: Welche Ziele hattet ihr euch für 2020 gesteckt? Konntet ihr sie erreichen? Was nehmt ihr euch für 2021 vor?

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