Eine aktuelle CNBC-Umfrage bringt alarmierende Zahlen ans Licht: 53 Prozent der Amerikaner haben keinen Emergency Fund, also keine eiserne finanzielle Reserve für Notfälle angelegt. Dieser Mangel an Geld wird in vielen Fällen zum ernsthaften Stressfaktor. Zum Glück gibt es eine naheliegende Lösung.
Zurück zum Start. Über 4.000 erwachsene Amerikaner wurden von CNBC befragt. Die Ergebnisse sind durchaus aufschlussreich. Fassen wir die wichtigsten Fakten zusammen:
53 Prozent der Befragten haben keinen Emergency Fund angelegt.
47 Prozent der Befragten haben einen Emergency Fund angelegt.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die 47 Prozent mit eiserner Reserve. Bei immerhin 40 Prozent der Befragten lag der Emergency Fund bei unter 10.000 US-Dollar. Ein beachtliches Polster.
Unterschiede zwischen Jung und Alt
Männer (50 Prozent) hatten in der Befragung übrigens öfter einen Emergency Fund als Frauen (41 Prozent). Interessanter als die Unterscheidung nach dem Geschlecht ist aber jene nach dem Alter.
So hatte die Generation 65+ in 68 Prozent der Fälle eine Eiserne Reserve angespart. Bei den Jungen (18 bis 35 Jahre) waren es hingegen nur 32 Prozent.
Widmen wir uns nun den spannenden Themen.
Finanzieller Stress
Die oben genannten Zahlen sind zwar nicht gerade erfreulich, aber auch nicht wirklich unerwartet. Alarmierend ist jedoch die Zahl, wenn es um den finanziellen Stress geht.
So gaben 70 Prozent der Befragten an, finanziellen Stress ausgesetzt zu sein.
Wenig überraschend war auch hier die junge Generation ganz vorne dabei. Bei den 18 bis 34-jährigen waren sogar 75 Prozent gestresst, also drei von vier Befragten. Bei den Alten waren es “nur” 54 Prozent.
Es wurde auch dargelegt, in welcher Form finanzieller Stress auftreten kann. Drei Varianten sind dabei augenfällig:
- Mangel an Ersparten (lack of savings)
- Kreditkartenschulden (credit card debt)
- Jobverlust (layoff)
Der Ursprung der Misere
Begeben wir uns auf Ursachenforschung. Woran liegt es, dass nicht einmal jeder zweite US-Amerikaner einen Emergency Fund aufgebaut hat? Auch hierfür liefert CNBC die entsprechenden Zahlen.
58 Prozent der Befragten gaben an von “Paycheck-to-Paycheck” zu leben, also von der Hand in den Mund. Oder anders formuliert: Bei fast 6 von 10 Befragten wurde nichts vom Einkommen gespart.
Die Zahlen im Detail:
-) Haushalts-Einkommen von weniger als 50.000 US-Dollar -> 78 Prozent der Befragten leben von Paycheck-to-Paycheck
-) Haushalts-Einkommen von 50.000 bis 99.999 US-Dollar -> 61 Prozent der Befragten leben von Paycheck-to-Paycheck
-) Haushalts-Einkommen von mehr als 100.000 US-Dollar -> 32 Prozent der Befragten leben von Pacheck-to-Paycheck
Aus den oben genannten Zahlen kann man einige Schlussfolgerungen ziehen. Kommen wir zum Offensichtlichen:
Je höher das Haushaltseinkommen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass gespart wird.
Daraus zu schließen, dass man mit geringem Haushaltseinkommen keine Chance hätte, sich etwas anzusparen, ist jedoch ein Trugschluss. Dann würde man nämlich den 22 Prozent der Befragten Unrecht tun, die dies selbst in der niedrigsten Einkommensstufe bewerkstelligen. Man kann den Spieß entsprechend umdrehen und die oben genannten Zahlen folgendermaßen darstellen.
1 von 5 aus der niedrigsten Einkommensstufe schaffen es zu sparen.
4 von 10 aus der mittleren Einkommensstufe schaffen es zu sparen.
Nur 2 von 3 aus der höchsten Einkommensstufe schaffen es zu sparen.
SOS: Paycheck to Paycheck
Halten wir fest: Wer von Paycheck to Paycheck (PtP) lebt, hat ein ernsthaftes Problem und darf berechtigterweise einen Notruf absetzen. Hier schließt sich auch der Kreis zum finanziellen Stress.
Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Nicht-Sparer finanziellen Stress ausgesetzt sind, ist um ein Vielfaches höher als für die Gesamtgruppe der Befragten (Vergleichsgruppe). Drei Beispiele belegen dies eindrucksvoll:
50 Prozent der PtP-Befragten gaben an, dass der Mangel an Ersparten einen Stressfaktor (eine Source of Stress – kurz SOS) darstellt. Das ist fast 3,6 mal so viel wie in der Vergleichsgruppe (14 Prozent).
33 Prozent der PtP-Befragten sagten, dass Kreditkartenschulden ein Stressfaktor sind. 3,3 mal mehr als in der Vergleichsgruppe, wo es nur 10 Prozent waren.
24 Prozent der PtP-Befragten sagten, dass ein Jobverlust für sie einen Stressfaktor darstellt. Immerhin 2,4 mal so viele, wie in der Vergleichsgruppe (10 Prozent).
Stresslöser Geld
Abschließend lässt sich festhalten, dass ein Mangel an Geld zum echten Stressfaktor werden kann. Die offensichtliche Lösung dafür ist das Sparen. Dies ist durchaus auch in den niedrigeren Einkommensregionen möglich, wie die Zahlen von CNBC eindrucksvoll belegen.
Dass es schwieriger ist, mit geringerem Einkommen zu sparen, liegt auf der Hand. Unmöglich ist es aber nicht.
Die oben angeführten Aussichten, was passiert wenn man jeden Monat sein gesamtes Einkommen ausgibt, sind ernüchternd. Aber überraschend dürfen sie einen nicht.
Man darf den Wert einer eisernen finanziellen Reserve niemals unterschätzen. Auf dem Papier mag die geringe Verzinsung auf den ersten Blick schmerzen. Angesichts der galoppierenden Inflation derzeit umso mehr.
Dennoch: Wenn man das Gesamtbild in den Blick nimmt, sind Rücklagen für den Notfall alternativlos.
Auf diese Weise wird Geld zum Stresslöser.
Apropos Sparen: In folgenden Artikel widme ich mich diesem Thema detailliert aus vielen verschiedenen Blickwinkeln
Was ist Stealth Wealth? Und warum ist es besser als normaler Reichtum?
Wie schützt man sich wirkungsvoll vor Verkäufern?
Warum man den Unterschied zwischen Wants und Needs kennen muss!