Deadpool 2! Oder: Mein Stück vom Kuchen

Kuchen (© Michael J. Plos)
Kuchen (© Michael J. Plos)

Ich habe das lange Wochenende genutzt, um über verschiedene Dinge nachzudenken. Zum Beispiel darüber, welche bahnbrechenden Erfindungen ich (also ich persönlich) zu meinen Lebzeiten schon gemacht habe. Leider ist mir nichts eingefallen.

Mein iPhone wurde von Apple erfunden. Instagram und Facebook, wo ich mich ständig herumtreibe, sind Mark Zuckerbergs Firma zuzuschreiben. Die U-Bahn, mit der ich fast täglich fahre, wurde von Siemens gebaut. Frustrierend. Aus lauter Trotz hab ich mir ganz einfach ein Eis gegönnt. Das stammt von Unilever. Verdammt.

 

Der Aha-Moment

All diese Dinge wurden leider nicht von mir erfunden. Ich weiß nicht, ob es am Zuckergehalt meines Jolly (seit Kindheitstagen mein Lieblingseis) lag, aber plötzlich, war meine Stimmung viel besser. Warum? Weil mir eingefallen ist, dass ich – obwohl ich all diese Dinge nicht erfunden habe – an jedem einzelnen verkauften Stück mitverdiene. Also an jedem verkauften iPhone, an jeder geschalteten Facebook-Werbung und an jedem verkauften (und laufend gewarteten) Wiener U-Bahn-Wagon.

 

Ich gehe sogar soweit, dass ich voller Selbstvertrauen sage, dass ich an jedem geputzten Zahn, jedem gefahrenen Kilometer, jeder angezogenen Hose, jedem Hamburger, jeder telefonierten Minute, jeder gestreamten Serie, jedem verkauften Finanzprodukt, jedem versicherten Mobiltelefon und jedem Schluck Cola etc. mitverdienen will.

 

Überhaupt: Ich gehe sogar soweit, dass ich voller Selbstvertrauen sage, dass ich an jedem geputzten Zahn, jedem gefahrenen Kilometer (egal ob mit Strom, Wasserstoff, Benzin oder Diesel angetrieben), jeder angezogenen Hose, jedem Hamburger, jeder telefonierten Minute, jeder gestreamten Serie, jedem verkauften Finanzprodukt, jedem versicherten Mobiltelefon und jedem Schluck Cola (egal welchen Herstellers) etc. mitverdienen will.

 

Rund um die Uhr

All diese Produkte werden von börsennotierten Unternehmen hergestellt und verkauft. Das führt im Idealfall dazu, dass Gewinne gemacht werden, die dann bei den Eigentümern (Aktionären!) landen. Und ja, es fühlt sich verdammt gut an zu wissen, dass Menschen auf der ganzen Welt rund um die Uhr ihr Geld für „meine“ Produkte ausgeben. Ganz einfach, weil sie brauchen oder schlicht gerne nutzen. Ein Beispiel gefällig?

 

Ein Beispiel: Deadpool 2

Ich bin großer Filmfan. Deshalb war ich am Wochenende auch in Deadpool 2. Produziert von 20th Century Fox (gehört noch zu 21st Century Fox). Eigentlich aber von Marvel (gehört jetzt Walt Disney) erfunden. Beim Getränk zum Popcorn hatte ich die Wahl zwischen Cola, Fanta, Sprite und Fuze Tea (alle Coca Cola). Von der Tiefgarage bin ich übrigens mit dem Aufzug (von Schindler) zum Kino gefahren.

Ich weiß, es ist nur ein Beispiel. Aber es ist eines von vielen. Und es ist direkt aus dem Leben gegriffen. Und es hat einen angenehmen Nebeneffekt. Die lange Schlange vor dem Popcorn-Kiosk hat mir gar nicht mehr so viel ausgemacht…

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