Das Jahr neigt sich langsam aber sicher seinem Ende zu. Es wird nun Zeit, Bilanz zu ziehen. Und ja – das Jahr 2022 hatte so einige Lektionen für uns zu bieten. Insgesamt 20, wenn es nach einem bekannten amerikanischen Finanz-Blogger geht.
Die Rede ist von Finanzexperte Michael Batnick, Managing Partner bei Ritholtz Wealth Management. Er spricht dabei von zeitlosen Lektionen, die uns das Jahr 2022 beschert hat.
Schauen wir uns an, welche das sind.
- Nichts dauert ewig. Als Wachstumsaktien jeden Tag stiegen, fühlte es sich so an, als würde dies niemals enden. Jetzt, wo Wachstumsaktien fallen, fühlt es sich ebenfalls so an, als würde dies niemals enden. Doch alles hat ein Ende.
- Überleben ist das Allerwichtigste an der Börse. Dein Portfolio muss in der Lage sein, sowohl Euphorie als auch Panik und Unwohlsein zu überstehen.
- Risikomanagement ist immer dann am wichtigsten, wenn es sich so anfühlt, als würde man dafür bestraft, seine Risiken zu managen.
- Es gibt keine perfekte Absicherung gegen die Inflation. Weder Gold, noch Aktien, Crypto oder Cash. Die unterschiedlichen Inflations-Absicherungen funktionieren in verschiedenen Inflationsszenarien. Es gibt keinen funktionierenden “One-Size-Fits-All-Ansatz”.
- Streuung ist die Antwort auf eine unvorhersehbare Zukunft. Wenn alles funktioniert, hast du nicht gut genug gestreut.
- Zinsen sind extrem wichtig. Der Preis von Geld ist sowohl das Lebenselixier der Wirtschaft als auch der psychologische Nordstern für Investoren.
- Risikofrei gibt es nicht. Der S&P 500 liegt in diesem Jahr 16 Prozent unter Wasser, mittelfristige “risikofreie” Staatsanleihen gar 20 Prozent.
- Du bist kein Genie, wenn es nach oben geht und kein Idiot wenn es nach unten geht.
- Wenn alles fällt, verlieren alle Geld.
- Analogien sind gefährlich. Wir wissen, wie die Dinge in der Vergangenheit gelaufen sind. Das sagt uns aber nicht, wie die Dinge in der Zukunft laufen werden.
- Umso zuversichtlicher jemand wirkt, der dir einen Rat gibt, desto vorsichtiger solltest du sein.
- Inflation ist nicht vorhersehbar.
- Memes sind keine Fundamentaldaten.
- Niemand weiß, was als nächstes passiert.
- Es gibt keine neuen Paradigmen.
- Vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Performance. Vergangenes Verhalten aber sehr wohl.
- Wer auf Pump handelt, wird davon stets irgendwann eingeholt.
- Cash ist nicht Trash.
- Du hast nicht kommen sehen, was passiert ist. Und du weißt nicht, was als nächstes passieren wird.
- Investieren ist schwer.
Zugegeben. Das klingt alles nicht gerade sehr ermutigend. Doch Michael Batnick hat zum Jahresausklang auch noch versöhnliche Worte:
“Man darf eine schwache Marktphase niemals verschwenden. Unsere Portfolios mögen derzeit vielleicht unter Wasser stehen, aber wir können aus dieser Erfahrung lernen und an ihr wachsen.”
Dem ist nichts hinzuzufügen.