Tabuthema: Geld

Es gibt Themen, die sind perfekt für Smalltalk geeignet. Zum Beispiel Sport, Wetter, Filme oder Serien. Es gibt aber auch Dinge, über die man nicht ganz so einfach spricht. Bestes Beispiel: Geld. Über Finanzen zu reden, fällt selbst dann schwer, wenn es sich beim Gesprächspartner um den eigenen Lebenspartner oder die besten Freunde handelt. Aber warum ist das eigentlich so?

 

Das ist grundsätzlich eine kulturelle Sache. Gerade im deutschsprachigen Raum spricht man nicht so gerne über Geld. Und wenn man es tut, dann meistens weil man von externen Faktoren dazu gezwungen wird. Zum Beispiel wenn das Geld gerade mal wieder an irgendeiner Stelle fehlt.

 

Hat dein Team schon wieder verloren?

Ganz ehrlich: In solchen Fällen rede ich auch nicht gerne über Geld. Und das obwohl Finanzen eigentlich zu meinen Lieblingsthemen gehören. Es ist ein bisschen so, wie beim Fußball (auch eine meiner Leidenschaften). Wenn einen die Kollegen im Büro immer nur dann auf das letzte Spiel ansprechen, wenn die eigene Mannschaft gerade mal wieder verloren hat, dann nervt das ganz einfach.

 

Im Gegensatz zum (passiven) Sport, hat das Thema Geld aber einen großen Vorteil. Man kann nämlich direkt darauf Einfluss nehmen. Das erfordert zunächst ein hohes Maß an Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Wie viel Geld nehme ich ein? Wie viel gebe ich aus? Und vor allem: Wofür gebe ich mein Geld aus?

 

Den Finger in die Wunde legen

Es gibt heute wunderbare Möglichkeiten die eigenen Ausgaben zu tracken. Etwa per App. Man kann aber auch ganz einfach einen Notizblock nehmen und genau notieren, wofür gerade wieder Geld ausgegeben wurde. Beides sollte man mindestens ein Monat lang machen.

 

Die großen Posten sind dabei in der Regel Wohnen und Mobilität. Hier anzusetzen, kann zwar richtig weh tun, wird aber auch am meisten bringen. Stichwort: Kleinere Wohnung und Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel.

 

Wie man “richtig” spart, habe ich übrigens an anderer Stelle schon ausführlich geschrieben. Hier der Link:  https://michaelplos.com/2017/12/07/anleitung-so-spart-man-richtig/

 

Sparen ist nur der erste Schritt

Die eigenen Kosten in den Griff zu bekommen, ist der wichtige erste Schritt. Doch so richtig vergoldet wird er erst durch eine weitere Maßnahme. Dabei geht es ums Investieren.

 

Um sich die Sache so einfach zu machen, sollte man seine Investitionen automatisieren. Am besten durch einen regelmäßigen Sparplan auf einen breit gestreuten Aktienindex. Wichtig: Ein Sparplan sollte möglichst günstig zu besparen sein. Hier habe ich ausführlich über das Thema Sparplan geschrieben: https://michaelplos.com/2018/03/19/sparplan-nicht-perfekt-aber-alternativlos/

 

Drüber reden!

Hat man seine finanziellen Hausaufgaben gemacht, geht es darum die Früchte zu ernten. Heißt: Über die eigenen Erfolge zu sprechen. Und da kommen wir wieder zum Thema Sport. Diesmal allerdings zum aktiven.

 

So wird einen kein Mensch dafür kritisieren, dass man über die eigenen Fortschritte beim Laufen, im Fitnessstudio oder beim Klettern erzählt. Vielmehr darf man sich in der Regel über Lob und Zuspruch freuen. Das ist unheimlich motivierend und spornt zu weiteren Verbesserungen an.

 

Das gleiche gilt auch für Geld. Wer Fortschritte bei seinen Spar- und Investitionsbemühungen macht, sollte darüber reden. Doch Achtung: Die Dosis macht das Gift. Es gilt also zu REDEN und nicht zu PRAHLEN! Das ist ein schmaler Grat. Gerade hierzulande.

 

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